Durch gezielte Einkreuzung von Toggenburger Böcken wurde ein großer Schritt zur Erhaltung der Rasse gemacht.

Bei etwa 1300 Tieren gibt es leider nur 4 Bocklinien B - E - C + Z. Die Linie M ist keine echte, sie entstand aus E. In ganz Deutschland verteilt zeigen sich Inzuchtmerkmale, auf die wir an anderer Stelle noch zurückkommen. Angesichts dieser Tatsache wurde die Initiative aus Rheinland-Pfalz, für frisches Blut zu sorgen, bundesweit von den Zucht fachleuten begrüßt. Die britischen Toggenburger, sie stammen übrigens von Schweizer Toggenburger ab, haben ein kurzes Haarkleid und hohe Milchleistung. Da sie die Equirasse der Thüringer Wald Ziege sind, siehe auch die Geschichte der TWZ, sprach alles dafür nach England zu fahren. Ein Ziegenzüchter mit einer über 40-jährigen Erfahrung in der Ziegenzucht machte sich auf den Weg. Er traf eine erstklassige Wahl. Das Ergebnis der Körung dokumentierte dies: Dakota wurde 9/8 und George 8/8 gekört. Alle waren gespannt auf die Deckergebnisse. Inzwischen haben die ersten Nachzuchten gelammt und die Euter lassen Fachleute staunen. "Selten so tolle Euter bei den Thüringern gesehen" ließ ein Fachmann aus Hessen über die Lippen kommen.

Viele Milch- und Zuchtbetriebe machen inzwischen ähnliche Erfahrungen. Was vor gut 25 Jahren richtig war ist es heute auch. Gut das es Züchter gibt, die den Mut haben und der Rasse damit einen weiteren Bestand als Milchziege sichern.

 

Aufzucht

Das Tierwohl liegt uns am Herzen. Artgerechte Haltung Aufzucht an der Mutter sind selbstverständlich. Lämmer wachsen an der Mutter auf, sie bleiben 10 Wochen bei der Mutter.  Die Jungtiere laufen über und werden mit eineinhalb Jahren gedeckt.

 

Die Fütterung unserer Ziegen:

Die Fütterung von Milchziegen kann man als leistungsgerecht und grundfutterbetont bezeichnen – das bedeutet, dass die Ziegen auch entsprechend ihrer natürlichen Veranlagung, Milch zu geben, gefüttert werden. Und zwar so, dass sie gesund bleiben.

Grundfutterbetont bedeutet, dass im Winter soviel Kraftfutter und Getreide wie nötig und im Sommer so wenig wie möglich eingesetzt wird. Die Milchleistung der Ziegen soll im Wesentlichen aus Grundfuttermitteln stammen. Hierzu gehören also Gräser, Kräuter, Klee – frisch oder konserviert als beispielsweise Heu - von Wiesen, Weiden und vom Acker.

...schließlich sind alle Wiederkäuer von sich aus in der Lage, aus Gras Milch zu machen.

Die Geschichte der Thüringer Wald Ziege im Überblick

Etwa 1890 - Einfuhr von Toggenburger Ziegen aus der Schweiz, Gebiet Toggenburg nach Deutschland. Diese Ziege zeichnete sich durch hohe Widerstandskraft, Milchergiebigkeit und Genügsamkeit aus. Die Toggenburger Ziegen zeigten nach ihrer Einkreuzung in die Thüringer Landschläge eine außergewöhnliche Durchschlagskraft. Negative Kreuzungseffekte (Langes Haarkleid) wurden durch gezielte Selektion verbessert. Die Kreuzungsprodukte wurden Thüringer Toggenburger genannt. Auch in Sachsen und an der Odermündung waren diese Tiere anzutreffen.

1935 - Die in Deutschland gehaltene Thüringer-Toggenburger Ziege wurde in Thüringer Wald Ziege (TWZ) umbenannt. Zu der Zeit wurden etwa 52.810 Tiere gezählt.

1945 - Erneuter Aufschwung der Ziegenzucht in Deutschland. Der Verband der Kleingärtner, Siedler und Kleintierzüchter übernimmt in der ehemaligen DDR die Zuchtleitung

1965 - Reduzierung des Herdbuchbestandes, Problem der Inzucht!

1988 - Kauf von einem Bock und drei Muttertieren der Rasse Toggenburger aus der Schweiz zur Blutauffrischung, gezielter Einsatz der zugekauften Tiere in der Herde eines Züchters

1993 - Anerkennung der Thüringer Wald Ziege als eine der gefährdeten Nutztierrassen durch die Gesellschaft zur Erhaltung alter und gefährdeter Haustierrassen (GEH). In einigen Bundesländer werden bereits TWZ gehalten. Thüringen hält zu diesem Zeitpunkt 60 % der weiblichen Tiere.

2004 - Die TWZ wird in 13 Bundesländern von 106 Züchtern gezüchtet. Der Bestand an weiblichen Herdbuchtieren beträgt ca. 800 Tiere. Auf Thüringen entfallen 45 % des Herdbuchbestandes.

2009 - Es zeigen sich immer wieder Inzuchtprobleme

2010 - Es werden bundesweit rund 140 Böcke und 1200 Mutterziegen in den Herdbüchern gezüchtet. Schwerpunkte der Zucht ist das Ursprungszuchtgebiet Thüringen, aber auch in Niedersachsen, Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg und Bayern.

2013 - Erfolgreiche Blutauffrischung durch britische Toggenburger (Ursprung Schweiz)

 

 


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